Gastbeitrag Petra Ahrens, Gesellschafterin & Vermögensverwalterin der Meridio Asset Management AG

Von Expertenmeinungen, Irrtümern und der toten Katze!

Unser deutscher Leitindex legte in den ersten drei Monaten dieses Jahres gut 30% zu und namhafte Börsenexperten überschlugen sich mit Empfehlungen zu Aktien. Der tiefe Ölpreis, die niedrigen Zinsen und eine solide Wirtschaft machten Aktien, Zitat: „alternativlos!“  Der „Otto-Normal-Anleger“ wurde zu diesem Zeitpunkt regelrecht zu Höchstkursen in den Markt gedrängt.

Heute – nur wenige Monate später – mahnen selbige Experten zur Vorsicht. Eine Tatsache, die nach einer 30%igen Korrektur augenscheinlich ist. Der Kleinanleger, der zu DAX-Ständen über 12.000 in die „alternativlosen“ Aktien investierte, liegt nun also im Verlust.

Was lernen wir daraus? Auch Experten irren, alternativlos ist nicht nur das Unwort des Jahres 2010, sondern auch sachlich unangemessen und keiner, aber auch wirklich niemand weiß, wie sich die Börse entwickelt!

Ich glaube auch an den langfristigen Erfolg von Aktien (sofern es solide Unternehmen sind), vermeide es jedoch dieses Segment zu jedem Zeitpunkt schön zu reden. Eine professionelle Strategie mit Gewinnrealisierung und Stop-loss-Absicherung ist dabei ebenso wichtig wie die Erkenntnis, nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Aktienindizes, Standardaktien, Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Rohstoffe sollten dabei geprüft und berücksichtigt werden.

Die Betreuung durch einen unabhängigen Vermögensverwalter, der im Best-Case primär am erwirtschafteten Gewinn verdient, bietet sehr oft die bessere Anlagestrategie und die notwendige Risikoüberwachung, worauf letztendlich der solide und gesamtheitliche Vermögensaufbau basiert. 

Geldanlage ist nun mal grundsätzlich nichts für schnelle Glücksritter oder undurchsichtige Bankprodukte mit hohen Gebühren. Die so genannte „Alternativlosigkeit“ von Aktien sollte ebenfalls, insbesondere im Zeitalter von Staatsverschuldung und deren hemmungsloser Ausweitung, immer wieder hinterfragt werden. 

In diesem Sinne behalte ich die Ruhe und freue mich auf Chancen, gute Evergreen-Aktien zu günstigeren Kursen kaufen zu können. Wann dieser Zeitpunkt gegeben ist, weiß ich heute nicht, aber kurzfristige Erholungen sind mir als Signal zu wenig. Wie eine Börsenweisheit besagt: „Auch eine tote Katze hüpft, wenn sie tief genug fällt!“

 

Petra Ahrens 
Gesellschafterin / Vermögensverwalterin

MERIDIO Vermögensverwaltung AG
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